Unternehmen aus der Region

Private Leidenschaft und Beruf müssen sich nicht ausschließen. Das zeigt die Gründerstory der Patisserie Ludwig aus Karlsruhe. Aber erfolgreich zu werden, ist auch kein Zuckerschlecken, sondern ein Mix aus harter Arbeit und guten Entscheidungen.

Nach einem Jahr intensiver Planung und viel Herzblut eröffneten Miriam und Sven Ludwig im Jahr 2013 ihre Patisserie. Fragen rasten durch den Kopf: Würden die Kunden ihr Konzept annehmen? „Yummy Things“ (leckere Dinge), exquisite Backwaren zu einem entsprechenden Preis, bietet das Gründerpärchen: Törtchen in knalligen Farben, kreative Zuckerkunst und klassische Torten mit dem gewissen Etwas. Unternehmer Sven erinnert sich: „Die Kunden strömten in den Laden. Am Eröffnungstag war zur Mittagszeit alles ausverkauft!“ Der Erfolg war keine Eintagsfliege, der Zuspruch hält bis heute an. Qualität setzt sich durch. Der Erfolg sprach sich herum. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde die Patisserie Ludwig vom bekannten „Feinschmecker Magazin“ als eines der besten Cafés in Deutschland ausgezeichnet.

Ist das schon unser Happy End? Nein. Auch wenn es häufig anders dargestellt wird, ist das Unternehmertum selten das pure Zuckerschlecken. Auch nicht für die Erfolgreichen. Das mussten das Gründerteam und Ehepaar Miriam und Sven Ludwig selbst erfahren. Die Geschichte ihrer Patisserie steht stellvertretend für viele Gründergeschichten aus unserer Region. Geschichten von Fleiß, Kreativität, finanziellem Know-how und visionärem Investieren. Und wie jede Geschichte, fängt man am besten vorne an.


Handwerk hat goldenen Tortenboden

Wenn man etwas gründen will, ist es gut, etwas zu können. Oder poetischer: Jede Kunst benötigt ihr Handwerk. So auch beim Ehepaar Ludwig. Sven erlernte zunächst das Bäckerhandwerk, es folgte von 2002 bis 2004 eine Konditorausbildung. Das Ergebnis: Sven wurde mit einem herausragenden Abschluss als Landesbester seines Jahrgangs gekürt. Im Jahr 2007 erlangte er die Meistertitel als Bäcker und Konditor und wurde 2011 zum Konditor des Jahres gekrönt. Um solche Weihen zu erfahren, bedarf es echter Begeisterung für das Backen und diese wurde bei Sven in Paris entfacht. „Die Vielfalt der Genüsse und die Raffinesse, die ich in Paris kennen lernen durfte, waren ein neues Level. Nach der Bildungsreise war klar: Das will ich auch können“, erzählt der gebürtige Karlsruher mit den „goldenen Bäckerhänden“.

Ehefrau Miriam teilt die Kreativität und Handwerksfertigkeiten ihres Mannes. Nach ihrer erfolgreichen Konditorausbildung begab sie sich auf eine landesweite Wanderschaft, um ihre Fähigkeiten in renommierten Patisserien zu verfeinern. In der Ausbildung zum Konditor lernten sich beide kennen und lieben. In dieser Zeit entstand auch der gemeinsame Wunsch nach einer eigenen Patisserie.

Zutaten des Erfolgs

Auch Künstler müssen unternehmerisch denken. Das heißt zum Beispiel mit den Mitteln arbeiten, die sie zur Verfügung haben. Svens Großvater besaß alte Caféhausmöbel, die Miriam erneuerte und in neuem Glanz erstrahlen ließ. „Harte Arbeit, tolles Ergebnis“, fasst es Miriam kurz zusammen. Betriebswirtschaftlich betrachtet entstand hier das Prinzip: kosteneffiziente Wiederverwertung

alles aus eigener Hand, wie später in der Backstube. Neben der Rezeptentwicklung standen für die Gründung noch drei Kernelemente eines produzierenden Betriebs auf der Agenda: Finanzierung, Personal und Technik. Das Werkzeug erstanden die Zuckerbäcker auf Versteigerungen: gut erhaltene Konditoreimaschinen, um ihre Rezeptideen für zart schmelzende Süßigkeiten umzusetzen.

Nun fehlte noch eine weitere, nicht unwichtige Zutat für den Erfolg: die Finanzierung. So begann der Austausch mit der Volksbank pur. Im Dialog mit unseren Gründerexperten wurden statt hoher Neuanschaffungskosten – und

„Backen ist unsere Leidenschaft, die uns immer wieder aufs Neue begeistert!“

Miriam Ludwig

Fördermöglichkeiten, Risiken und Wachstumschancen erörtert. Darauf basierend entstand ein umfassender Businessplan, zudem wurde ein Firmenkonto eingerichtet. „Die Volksbank pur war von Anfang an unser Begleiter und die Beratung war Gold wert! Bei der Finanzierung unserer Expansion unterstützte uns die Bank abermals“, erinnert sich Miriam.


Törtchen und Tortendiagramme

Der Erfolg führte zu schnellem Wachstum. Für die Ludwigs wurde der Traum jedes Unternehmers Realität: zu viel Nachfrage, zu viele Kunden. Jedoch auch: zu wenig Platz. 2015 zog die Patisserie Ludwig in größere Räumlichkeiten um. Auch dieser Standort wurde nach zwei Jahren vom Feinschmecker-Magazin ausgezeichnet. 2017 eröffneten sie eine weitere Filiale. Zusätzlich zum klassischen Wachstum mit mehreren Standorten wurde auch das Angebot erweitert: Kochbücher („Secret of Little Yummy Things“), Backkurse (viermal pro Woche) und sogar Fan-Kleidung sind online erhältlich.

„Karlsruhe ist unsere Heimatstadt und wir wollten hier etwas Eigenes aufbauen. Unsere Familie und Freunde unterstützen uns dabei tatkräftig, genauso wie die Volksbank pur.“

Sven Ludwig

Die überregionale Bekanntheit erreichten sie durch hochwertige Inhalte und große Reichweite. Die Ludwigs gewähren auf ihren Social-Media-Kanälen Einblicke in neue Kreationen und nahmen zudem 2019 an der TVShow „Das große Backen – die Profis“ teil.

Doch dann kam der Rückschlag: Wer mit erstklassigen Zutaten arbeitet, hat entsprechende Kosten. Aufgrund gestiegener Lebensmittel- und Energiekosten musste das Ehepaar Ludwig im Herbst 2021 eine Entscheidung treffen. Sven betont: „Bei der Qualität unserer Produkte machen wir keine Kompromisse. Das ist unser Markenversprechen.“ Da der Standort in der Waldstraße nicht mehr wirtschaftlich war, wurde das Geschäft geschlossen und stattdessen ein neuer Laden eröffnet, der sich ausschließlich auf den Verkauf von Mitnahmeartikeln konzentriert.

Fokus auf den süßen Markenkern

Nach der Schrumpfung konnte die hohe Produktqualität beibehalten werden und die Bilanz verbesserte sich durch Kosteneinsparungen. Das Angebot wurde um neue Highlights erweitert, wie die „NY Rolls“. „Ideen kommen uns oft spontan, daher ist ein Notizzettel immer zur Hand. Danach beginnt die Detailarbeit“, beschreibt Sven die Entstehung neuer Angebote. Hinzu kommt, dass die beiden Trends aus aller Welt im Blick behalten, wie bei besagten „NY Rolls“. Die großen gefüllten Rollen aus Croissant-Teig mit einem süßen Topping hatten die Ludwigs bei einem Besuch in New York City entdeckt. Ihnen war sofort klar, dass dieses Highlight aus Amerika auch in der Patisserie Ludwig für Begeisterung sorgen würde. „Die NY Rolls sind inzwischen einer unserer Bestseller“, unterstreicht Miriam den Erfolg der Inspiration aus Übersee.

Aber wie steht es mit der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit? Hat das Bäckerhandwerk Zukunft? Die Ludwigs geben darauf ihre eigene Antwort: Über die Yummy-App kann online Süßes bestellt und kontaktlos abgeholt werden – eine Innovation aus der Pandemiezeit, die wegen der großen Nachfrage beibehalten wurde. Leckerbissen, Innovationsgeist und ein klarer Blick auf die Wirtschaftlichkeit zeichnen das Ehepaar Ludwig und ihr mittlerweile achtköpfiges Team aus. Im letzten Jahr erfolgte der Ritterschlag der Kulinarik: Die Patisserie Ludwig erhielt 2023 eine Empfehlung vom renommierten Guide Michelin. „Das war surreal, als die E-Mail eintraf! Richtig realisiert haben wir es erst bei der Zeremonie im Konzerthaus. Mehr Bestätigung für die harte Arbeit gibt es kaum und es war schön, das als Paar zu erleben“, fasst es Sven zusammen. Und was kommt als Nächstes?

Ideenüberschuss und Fachkräftemangel

Ein wichtiger Trend ist die Erlebnisgastronomie. Hochwertiges Kochen und Backen, Zutaten kennen und Angeberwissen ansammeln, all das erfreut sich großer Beliebtheit. Deswegen bieten die Ludwigs Backkurse an. Die Nachfrage ist riesig. Miriam und Sven möchten gern mehr anbieten, was jedoch mehr Personal erfordert (Bewerbungen sind übrigens willkommen). „Unser Antrieb ist es, unsere Leidenschaft für das Backen mit möglichst vielen Menschen zu teilen“, erklärt Miriam. Das Angebot soll stetig verbessert werden. „Bei unserem ‚Törtchen der Woche‘ erfinden wir uns wöchentlich neu. Das ist unsere Spielwiese für Experimente und zugleich eine Marktforschung. Was super ankommt, wird ins dauerhafte Angebot übernommen“, sagt Miriam und fügt hinzu: „Zudem lassen wir uns von kulinarischen Traditionen inspirieren und erfinden Klassiker neu. Im nahenden Sommer gibt’s außerdem wieder eine Eisdiele!“ Zuckersüß, cool und strategisch clever. Typisch Ludwig.

„Wir wollten einen Ort schaffen, an dem wir unsere Leidenschaft für hochwertige Patisserie mit anderen teilen können.“

Sven Ludwig

Standorte

Patisserie Ludwig

Patisserie Ludwig
Stadtmitte: Herrenstraße 27, 76133 Karlsruhe

Patisserie Ludwig – Take-away am Hbf.:
Am Stadtgarten 15, 76137 Karlsruhe

www.patisserie-ludwig.de

 

 

Der Frühstücksklassiker aus Frankreich:

Madeleines

Für die heimische Backstube:

Zutaten (für 16 Stück):

  • 100 g Zucker
  • 2 Eier
  • 25 ml Milch (3,5 % Fett)
  • 125 g Mehl (Type 550)
  • 4 g Backpulver
  • 65 g Butter
  • 1 g Salz
  • 1 unbehandelte Zitrone (Schale)
  • Arbeitszeit: 25 Minuten
  • Backzeit: 12 Minuten
  • Kühlzeit: 12 Stunden

Ein köstliches Aroma frisch gebackener Madeleines wartet auf Sie, wenn Sie dieses Rezept der Patisserie Ludwig Schritt für Schritt befolgen.

  1. Das Mehl mit dem Backpulver sieben und die Butter schmelzen.
  2. Zucker, Salz und Zitronenabrieb mit den Eiern glatt rühren.
  3. Das Mehl, die Milch und die flüssige Butter hinzufügen und erneut gut verrühren, bis eine glatte Masse entsteht.
  4. Die Madeleine-Masse abdecken und für 12 Stunden oder idealerweise über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  5. Die Madeleine-Formen gut buttern und bemehlen. Die Masse bis knapp unter den Rand in die Formen füllen.
  6. Den Backofen auf 180 °C vorheizen und die Madeleines darin für etwa 12 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
  7. Die heißen Madeleines sofort aus den Formen stürzen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

 

Ludwigs Profi-Tipp: Die Madeleine-Masse kann bereits 12 Stunden vor dem Backen oder idealerweise einen Tag zuvor hergestellt werden.
Füllen Sie die Masse in die vorbereiteten Formen und backen Sie sie wie angegeben.

 

 

Unternehmensgründung:

5 Tipps auf einen Blick

Sie haben eine geniale Geschäftsidee? Prima! Die Volksbank pur unterstützt gern Ihren Gründergeist! Vor dem Sprung in die Selbstständigkeit ist jedoch eine solide finanzielle Vorbereitung unerlässlich. Wir bieten Ihnen das Wissen und die Instrumente für einen erfolgreichen Start oder die Übernahme eines Unternehmens. Vorab gibt es für angehende Unternehmensgründer fünf Tipps mit auf den Weg.

Businessplan:

Erstellen Sie einen detaillierten Businessplan, inklusive Geschäftsidee, aber auch einer finanziellen Prognose für die nächsten drei Jahre. Ein solider Plan ist entscheidend für die Finanzmittelbeschaffung! Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer und das Portal gruenderplattform. de bieten dafür wertvolle Tipps.

Finanzierung:

Prüfen Sie verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Kredite, Investoren, Crowdfunding und Fördermittel bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die Volksbank pur entwickelt mit Ihnen ein optimales Paket!

Buchführung:

Führen Sie ein effizientes Buchhaltungssystem. Eine sorgfältige Steuerplanung ist entscheidend, um im Anschluss Steuervorteile zu nutzen und Belastungen zu minimieren.

Gesellschaftsform:

Sie haben die Wahl zwischen Einzelunternehmen, Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft. Bei Letzterer ist die Haftung auf das Kapital begrenzt; sonst haften Sie mit Privatvermögen. Tipp: Konsultieren Sie hierfür auch Ihren Steuerberater.

Liquidität:

Achten Sie auf ausreichende Reserven und ein effektives Liquiditätsmanagement, um laufende Kosten zu decken. Mit dem Produkt GENO con bietet die Volksbank pur ein Werkzeug, um diese Aufgaben zu meistern. Zudem bieten wir unseren Kunden Factoring* an. Sprechen Sie gern Ihren persönlichen Volksbank pur Berater darauf an.

Das Volksbank pur Werkzeug für ein wirkungsvolles Liquiditätsmanagement:

Ihre Ansprechpartner

Baden-Baden
Paul Mader
0721 9350-80939
paul.mader@vbpur.de

Karlsruhe
Kubilay Bagcuvan
0721 9350-5080
bus-ka@vbpur.de

Enz/Wilferdingen
Stefanie Scotognella
0721 9350-5070
bus-pf@vbpur.de

Pforzheim
Vanessa Zippel
0721 9350-5070
bus-pf@vbpur.de

 

* Factoring: Factoring ist eine Finanzierungsform, bei der Sie Ihre Forderungen an unsere Partnerin VR Factoring verkaufen, um sofortige Liquidität zu erhalten. Das Ausfallrisiko kann hierbei versichert werden.


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