Rastatt, 07.12.2023 – Der Weihnachtsbaum in der Rastatter Volksbank-Hauptfiliale in der Kaiserstraße ist auch in diesem Advent wieder ein Wünschebaum: Exakt 37 Wünsche von Obdachlosen hängen zwischen den Kerzen und Kugeln in der Schalterhalle – abgefragt von der Wohnungslosenhilfe der Caritas Landkreis Rastatt. „Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr alle Wünsche-Zettel vom Baum abgenommen und erfüllt werden. Manche Kunden haben sich bereits vor Wochen erkundigt, ob wir diese besondere Aktion wieder machen“, erklärt Filialleiter Frank Moosler. Und wie zur Bestätigung: Kaum steht der Baum, nimmt eine Kundin bereits zwei Kärtchen von den Zweigen.
Bereits zum fünften Mal organisieren die Caritas und die Volksbank pur den Wünschebaum, und in diesem Jahr sind auffällig viele Gutscheinwünsche für Lebensmittel-Discounter dabei: „Die gestiegenen Lebensmittelpreise stellen für die Wohnungslosen ein großes Problem dar“, erklärt Desirée Ochs von der Wohnungslosenhilfe der Caritas. Daneben finden sich aber auch noch sehr persönliche Wünsche: Etwa Handschuhe, Bücher, eine Hundeleine oder eine Mundharmonika. Das Prozedere für das Wünsche-Erfüllen ist denkbar einfach: „Wer einem Obdachlosen eine kleine Freude zu Weihnachten machen will, der nimmt sich einen Zettel vom Weihnachtsbaum und gibt das besorgte Geschenk bei uns in der Kaiserstraße oder bei der Caritas ab“, erläutert Moosler. Dies kann bis zum 19. Dezember erfolgen. So wird gewährleistet, dass zur Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe am 20. Dezember alle Geschenke überreicht werden können.
Rund zwei Dutzend Wohnungslose sind im stetigen Austausch mit der Caritas und nutzen regelmäßig die Wärmestube. Dort können sie duschen, ihre Wäsche waschen oder auch etwas kochen. Hinzu kommen weitere Menschen, die sporadisch die Einrichtung nutzen. Die Caritas hilft auch beim Umgang mit Behörden, bei der Geldverwaltung oder der medizinischen Versorgung. So ist seit Jahresanfang auch eine Zahnärztin immer wieder vor Ort. Mit Sorge sieht Ochs die Entwicklung am Wohnungsmarkt. „Die steigenden Mietpreise und das knappe Angebot verschärfen die Situation immer mehr.“
Für den Regionalmarktdirektor der Volksbank pur in Rastatt, Bernd Heck, setzt der Wünschebaum „ein wunderbares Zeichen für Mitmenschlichkeit und Solidarität.“ Er macht deutlich: „Auch an diejenigen zu denken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen – das ist es, was Weihnachten ausmacht.“
