Kämpfelbach, 22.11.2022 – Die Bilder vom 12. Juni 2021 wird Peter Kraus so schnell nicht vergessen: Wie Millionen anderer Fußballfans verfolgte er das EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland – und war schockiert als kurz vor der Halbzeit der dänische Mittelfeldspieler Christian Eriksen auf dem Rasen zusammenbrach. Er hatte einen Herzstillstand erfuhr die Öffentlichkeit später. Nur dank sofortiger Reanimation und bester Notfallversorgung konnte sein Leben gerettet werden. „Was würden wir bei uns auf dem Fußballplatz in Kämpfelbach machen, wenn ein Sportler oder Zuschauer kollabiert“, fragte sich Kraus, Verwaltungsmitglied des Turn- und Sportvereins Bilfingen. Im Verein haben die Verantwortlichen gemeinsam darüber gesprochen und schnell war klar: „Wir müssen einen Defibrillator anschaffen.“
Defibrillator für TuS Bilfingen:
„Jeder kann zum Lebensretter werden“
Dank der finanziellen Unterstützung durch die Volksbank pur ist aus dem Wunsch nun Realität geworden. Die Genossenschaftsbank hat die Anschaffung eines neuen AED-Geräts (Automatisierter Externer Defibrillator) über die Björn Steiger Stiftung ermöglicht. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Björn Steiger Stiftung, Sabrina Seitter, hat Volksbank-Regionalmarktdirektor Torsten Uhrig den Defibrillator an Kraus sowie Sabine Meissenburg, TuS-Vorstand Turnen, überreicht. Im Eingangsbereich des Clubhauses, gut zugänglich und direkt neben dem Sportplatz, soll der AED angebracht werden. „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man auf einen eventuellen Ernstfall vorbereitet ist. Auch wenn wir alle hoffen, dass wir das Gerät nie benötigen,“ bedankte sich Kraus. Auch in der Kämpfelbachhalle ist ein AED stationiert. Daher überlegt der Verein, Mitglieder im Umgang mit den Geräten schulen zu lassen.
„Dies ist absolut sinnvoll. Durch Schulungen werden Hemmschwellen bei der Einleitung von Reanimationsmaßnahmen und der Benutzung eines Defis abgebaut“, machte Seitter deutlich. Eine Voraussetzung zur Anwendung des Geräts seien Schulungen aber nicht. Der AED verfügt über eine Sprachsteuerung und führt den Anwender sicher und intuitiv durch die notwendige Hilfeleistung. „Mit diesem Gerät kann man nichts falsch machen. Wenn es sich nicht um einen Herzstillstand handelt, dann löst das Gerät nicht aus. Der AED analysiert automatisch, ob ein Schock abgegeben werden muss“, betonte Seitter. Rund 100.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einem unvermittelten Herz-Kreislaufstillstand. Nach Aussage von Seitter muss das nicht sein: „Wenn sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird und im optimalen Fall ein Defi vor Ort ist, dann haben Betroffene gute Überlebenschancen“, so die Geschäftsführerin der Björn Steiger Stiftung. Im Ernstfall sollten Laien sich immer an die vier Schritte beim Helfen erinnern: Prüfen, rufen, drücken, schocken.
„Unsere Genossenschaftsbank engagiert sich seit vielen Jahren beim Projekt ‚Herzsicher“ der Björn Steiger Stiftung“, machte Uhrig deutlich. Mehr als ein Dutzend Defibrillatoren sind im Zuge dessen in der Region bereits installiert worden – unter anderem in Filialen und SB-Stellen der Volksbank oder in Hallen- und Freibädern. „Durch die Geräte kann jeder zum Lebensretter werden. Als regionale Volksbank wollen wir einen Beitrag leisten, dass die notwendige Infrastruktur vorhanden ist, um im Notfall bestmöglich helfen zu können“, betonte Uhrig.